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Homme passant la porte (Jean Ipoustéguy)


An der Ecke Stechbahn/Poststraße: eine Bron­zeplastik des 1920 geborenen fran­zö­sischen Bildhauers Jean Ipousteguy mit dem Titel "Homme passant la porte" (Ein Mann durchstößt die Pforte). Das 1966 entstandene Werk befindet sich im Besitz der Nds. Sparkassenstiftung und steht seit 1992 an dieser Stelle.

Mit Hilfe mythischer Zitate versinnbildlicht es das Sterben als bewußten Akt und setzt es in Gegensatz zu einer modernen Erscheinung, dem besinnungslosen Vorwärtshasten, in dem der Mensch vom Tod überrascht wird. Der Kopf eines Hundes weist auf den Höllenhund Cerberos und die Münze in der Hand des Mannes auf den Obolos, das Geldstück, das man dem Fährmann für den Transport über den Styx in das Reich des Totengottes Hades zu übergeben hatte. Wülste am Hinterkopf deuten auf Reste frisch abgeschnittenen Haares; die Gattin des Hades, Persephone, schnitt in der Sage einigen in das Totenreich Eingekehrten die Haare ab.
Geistige Zusammenhänge gewinnen plastische Gestalt: Ipousteguy gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des Neuen Realismus in der Plastik.