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Albrecht Daniel Thaer


Begründer der deutschen Agrarwissenschaft

* 1752 in Celle
† 1828 in Möglin (Land Brandenburg)

Der 1752 als Sohn eines Hofmedicus in Celle geborene Thaer praktizierte nach seinem Studium in Göttingen zu­nächst als Arzt, bevor er sich ganz der Landwirtschaft ver­schrieb. Auf seinen Musterwirtschaften in Celle im Kur­fürstentum Hannover und seit 1804 im preußischen Möglin strebte Thaer vor allem danach, Erfahrungen und Beob­ach­tungen auf dem Gebiet der Landwirtschaft natur­wis­senschaftlich zu begründen und zu erklären. Zahlreichen Schülern vermittelte er die gewonnenen Erkenntnisse in seinen Lehrinstituten, den ersten Einrichtungen dieser Art auf deutschem Boden, die seinen beiden Wirkungsstätten eng verbunden waren.
Angeregt durch das Studium englischer landwirt­schaftli­cher Schriften, entwickelte Thaer in nahezu 400 Publika­tionen das System einer rationellen Landwirtschaft, bei der anstelle der traditionellen Gewohnheit nun die be­triebs­wirtschaftliche Sichtweise im Vordergrund stand. Nicht die größtmögliche Produktion, sondern der höchste Gewinn war das Ziel, das er durch die Einführung verbes­serter Ackerbausysteme wie der Fruchtwechselwirtschaft zu erreichen suchte. Zu seiner Zeit konnte Thaer noch "das Ganze" der Landwirtschaft über­blicken. Es gibt deshalb auch kaum einen Bereich, für den Thaer nicht neue Anstöße gab. Als einem der ersten gelang es ihm, vorhandene Forschungsergebnisse zu überprüfen und zu systematisieren, Möglichkeiten einer praktischen Anwendung zu zeigen und damit einer mo­dernen Agrarwissenschaft den Weg zu weisen.